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Information zur momentanen Situation im TV Isselhorst

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Sponsoren, liebe Isselhorster,

in den vergangenen Tagen haben uns diverse Zeitungsartikel aufgeschreckt und angesichts der dort geschilderten Geschehnisse in der Nacht vom 12. auf den 13. März schockiert. Unsere 1. Herrenmannschaft, die in den vergangenen Jahren nicht nur sportlich Werbeträger war, sondern auch als Teil der Handballabteilung unser Vereinsleben tatkräftig unterstützt hat, wurde mit Vorwürfen von Rassismus, Vandalismus und Exhibitionismus konfrontiert.

Trotz intensiver Bemühungen konnten die tatsächlichen Geschehnisse bisher nicht aufgeklärt werden. Gegenüber der Polizei liegen Anzeigen gegen Unbekannt seitens der Reinigungskräfte wegen „Beleidigung auf sexueller Basis“ und „Exhibitionistische Handlungen“ sowie eine Anzeige der Stadt wegen Vandalismus vor.

Nach alledem, was uns bisher bekannt wurde, ist folgendes richtig:

  • es ist zu nicht mehr tolerierbarem Alkoholkonsum mit damit einhergehenden Ausfallerscheinungen auch Stunden nach dem Oberligaspiel gekommen;

  • die Abteilungsleitung Handball wurde erstmals am Sonntag, den 13. März vom Reinigungsdienst sowohl über Vorfälle in der Nacht informiert als auch davon in Kenntnis gesetzt, dass die Reinigungsarbeiten in der Nacht eingestellt wurden, da sich die Reinigungskräfte der Situation nicht mehr gewachsen sahen;

  • unmittelbar nach telefonischer Information wurde von uns noch am Sonntag die Sporthalle aufgesucht, um dort nach dem Rechten zu sehen und sicherzustellen, dass ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb in gereinigten Hallen am Montag aufgenommen werden kann;

  • die Reinigungskräfte schilderten die Geschehnisse mit den Worten „war schon heftig aber heute können wir schon darüber lachen“. Die Abteilungsleitung hat sich gleichwohl in aller Form seitens der Abteilung und des Vereins für die Geschehnisse entschuldigt und weitere Aufklärung angekündigt;

  • die 1. Herrenmannschaft hat mehrfach einen Termin nachgefragt, um sich ebenfalls bei den Reinigungskräften zu entschuldigen. Zu einem Termin ist es bisher nicht gekommen, da das Reinigungsunternehmen aus sich uns nicht erklärbaren Gründen gebeten wurde, einen solchen Termin nicht wahrzunehmen;

  • der Verein ist durch das Schreiben der Stadt vom 22.03.22 erstmals informiert worden. Im Schreiben sind sehr detaillierte und kaum zu glaubende, gleichwohl schon in der Presse kommunizierte Vorwürfe erhoben worden. Zudem wurden die zwischenzeitlich auch ergriffenen Maßnahmen (Strafanzeige der Stadt wegen Vandalismus sowie Sperrung aller Hallen für die 1. Mannschaft) angekündigt;

  • nachdem Abteilungsleitung und Vereinsvorstand ein Erörterungstermin mit der Stadt am 29.03.22 gewährt wurde, ist am Folgetag mitgeteilt worden, dass es bei den Maßnahmen bis zur Klärung des Sachverhaltes verbleiben müsse;

  • weder der Stadt noch dem Verein ist bekannt, wie die Presse bereits in der Ausgabe vom 2. April mit Zitaten aus dem an den Verein gerichteten Schreiben der Stadt vom 22.03.22 berichten konnte.

Wir verurteilen Rassismus, Vandalismus, Exhibitionismus und jede Art von Gewalt. Sie widersprechen den Werten unseres Vereins und diesbezügliche Sachverhalte müssen vollumfänglich aufgeklärt und sodann mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln straf-, zivil- und auch vereinsrechtlich sanktioniert werden.

Gleichwohl muss auch in diesem Verfahren die Unschuldsvermutung gelten. Dies gilt umso mehr, als dass in nicht nachvollziehbarer Weise hier eine ganze Mannschaft öffentlich an den Pranger gestellt wird. Die Anzeigen richten sich gegen Unbekannt und nicht gegen eine Mannschaft. Nicht in Abrede zu stellen ist, dass die Geschehnisse sich nach einem Meisterschaftsspiel ereigneten und dass auch –aber nicht nur- Spieler noch anwesend waren.

Alle uns gegenüber gegebenen Schilderungen bestätigen auf der einen Seite einen nicht zu rechtfertigenden übermäßigen Alkoholkonsum, lassen jedoch auf der anderen Seite die zum Teil detaillierten Vorwürfe als nicht nachvollziehbar erscheinen. Nicht auszuschließen ist daher, dass angebliche exhibitionistische Handlungen sich in einem Beobachten des Aufklebens von Tattoos beschränken und angeblicher Vandalismus sich auf eine Sonderreinigung der Stadt reduziert, da die Anwesenden (hiermit sind nicht die Reinigungskräfte gemeint)am Abend nicht ausreichend gereinigt haben. Uns vorliegende Aufnahmen der Sporthalle nach Abbruch der Reinigungsarbeiten in der Nacht vom 12. auf den 13. März belegen, dass die Anwesenden offensichtlich noch Reinigungsarbeiten durchführten, lassen Spuren von Vandalismus zumindest nicht in einem Umfange erkennen, der eine Anzeige und erst recht nicht die jetzige Berichterstattung rechtfertigen kann.

Zudem liegen uns Aussagen der betroffenen Reinigungskräfte gegenüber der Abteilungsleitung vor, dass diese die Vorfälle mit eintägigem Abstand nicht mehr ganz so ernst nehmen. So haben die Reinigungskräfte auch erklärt, dass sie die erst Tage später gestellte Anzeige nur auf Grund extern verspürten Drucks erstattet haben. Der in den Medien formulierte Vorwurf rassistisch motivierter Taten oder Äußerungen findet sich in der uns vorliegenden Anzeige überhaupt nicht wieder.

Trotz der drohenden Vorverurteilung einer gesamten Mannschaft bzw. aller Spieler und Anwesenden am Abend des 12. März haben sich Beteiligte, die nach eigener Einschätzung zur Aufklärung des Geschehens beitragen können, sowohl beim Vereinsvorstand als auch bei der Polizei gemeldet.

Wir sehen uns als Verein nicht in der Lage, noch weitergehend zur Aufklärung beizutragen. Auch wollen wir uns nicht dem Vorwurf aussetzen, die Ermittlungen ggf. zu beeinflussen. Wir haben daher eine im Vereins- und Strafrecht erfahrene Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, die Interessen des TV Isselhorst umfassend wahrzunehmen. Hiervon sind insbesondere auch dem Verein unter Umständen zustehende Regressansprüche umfasst, die sich nach Angaben der beauftragten Kanzlei bezüglich aller nun drohenden Schäden nach Abschluss der Ermittlungen ergeben könnten.

Sofern wir seitens der Polizei oder Staatsanwaltschaft weiter zur Aufklärung aufgefordert werden, werden wir selbstverständlich alles uns Mögliche veranlassen, um die Ermittlung möglichst zeitnah zum Abschluss zu bringen. Bis dahin werden wir gemeinsam mit der beauftragten Kanzlei nichts unversucht lassen, um aus zu befürchtenden Vorverurteilungen resultierende Schäden zu minimieren und/oder abzuwenden.

Bis dahin bitten wir Euch, sowohl eigene Konsequenzen aus einem noch nicht aufgeklärten Sachverhalt zurück zu stellen, als auch Euch der Verurteilung der Mannschaft und aller anderen Anwesenden nicht unreflektiert anzuschließen. Nicht nur mit dem Erreichen der vierthöchsten deutschen Spielklasse hat das Team für unseren TV Isselhorst beachtliches geleistet. Die gesamte Handballabteilung ist Teil unseres Traditionsvereins, der mit den gelebten Werten zum Gemeinwohl im Ortsteil Isselhorst beiträgt. Lassen wir uns dies nicht vorschnell kaputt reden. Und so schwer es uns angesichts der öffentlichen Berichterstattung auch fällt: warten wir die Ergebnisse der Ermittlungen ab, um auf dieser Basis Verantwortliche zur Verantwortung zu ziehen.

Wir werden Euch über den Stand des Verfahrens informiert halten. Wir bitten Euch eindringlich, bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes das bestehende Alkoholverbot in der Sporthalle strikt einzuhalten. Der Vorwurf des übermäßigen Alkoholkonsums trotz bestehenden generellen Alkoholverbots in der Sporthalle ist für die Nacht vom 12. auf den 13. März nicht in Abrede zu stellen.

Wir bedanken uns für Euer Verständnis und wünschen Euch zunächst ein frohes Osterfest mit Euren Familien und freuen uns auf noch viele sportliche und erfolgreiche gemeinsame Stunden in unserem TV Isselhorst

Der Vorstand

Der Beitrag wird am Donnerstag Oktober 13th, 2022 automatisch ins Archiv verschoben.